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Berge

Zerrissen im Mittleren Management

Aktualisiert: 17. Nov.

Komm mit mir ins Gespräch: Wenn Führung zwischen allen Fronten steht – wie Coaching in Sandwich-Situationen Orientierung schafft.

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Viele Führungskräfte kennen das Gefühl, in der Mitte zerrieben zu werden: Erwartungen von oben, Bedürfnisse von unten, eigene Belastungen dazwischen. Diese sogenannte Sandwich-Situation ist einer der häufigsten Auslöser für persönliche Krisen im mittleren Management – und zugleich einer der unterschätzten. Der Druck entsteht selten durch eine einzelne Aufgabe. Er entsteht durch die Gleichzeitigkeit von Verantwortung, Loyalitäten, Zielkonflikten und strukturellen Spannungen. Genau hier setzt professionelles Coaching an: nicht mit Ratschlägen, sondern mit klaren Modellen, die helfen, Ordnung ins Chaos zu bringen und die eigene Handlungsfähigkeit zurückzugewinnen. Im Folgenden wird dieser Prozess abstrakt dargestellt – ohne Einzelfälle, aber realistisch und praxisnah.


Die typische Situation in der Sandwich-Führung: permanent zwischen Anforderungen

Führungskräfte in der mittleren Ebene erleben häufiger als jede andere Gruppe den Dreifachdruck aus:

  • Vorgaben der Geschäftsführung (Ziele, Kennzahlen, Veränderungsdruck)

  • Anforderungen des Teams (Unterstützung, Orientierung, Schutz)

  • Eigenen persönlichen Grenzen (Belastbarkeit, private Verpflichtungen, Selbstansprüche)

Die Krise entsteht, wenn diese drei Ebenen nicht mehr gleichzeitig erfüllbar sind.

Typische Symptome:

  • innere Zerrissenheit und Entscheidungsblockaden

  • Erschöpfung, Gereiztheit, Grübelschleifen

  • Konflikte mit Team oder Vorgesetzten

  • das Gefühl, es allen recht machen zu müssen

  • Rückzug oder Überkontrolle

Diese Zeichen bedeuten nicht Versagen – sie zeigen, dass das System einer Führungskraft überlastet ist.


Der erste Schritt im Coaching: Komplexität strukturieren

Sandwich-Führungskrisen sind selten logisch sortiert. Betroffene beschreiben oft:

  • „Ich kann es niemandem mehr recht machen.“

  • „Egal, was ich tue – es ist falsch für irgendeine Seite.“

  • „Ich stehe zwischen Hammer und Amboss.“

Coaching beginnt daher nicht mit Tipps, sondern mit der Ordnung der Kräfte, die gleichzeitig wirken.


Beispiel-Methode: Systemische Genogramm-Arbeit

Viele Führungskräfte in der Sandwich-Situation tragen unbewusste Muster aus ihrer Herkunftsfamilie in die berufliche Rolle hinein. Das ist normal – aber ohne Bewusstsein hochwirksam.

Typische Muster, die im Genogramm sichtbar werden:

  • „Ich muss mich um alles kümmern.“

  • „Ich darf niemanden enttäuschen.“

  • „Konflikte vermeidet man.“

  • „Ich bin verantwortlich für Harmonie.“

Diese Muster beeinflussen:

  • Delegation,

  • Konfliktverhalten,

  • Grenzsetzung,

  • Priorisierung,

  • Kommunikation mit Vorgesetzten.

Genogramm-Arbeit macht diese Loyalitäten sichtbar und prüft, welche davon heute hilfreich sind – und welche ungewollt belasten. Es entsteht ein Verständnis dafür, warum die Sandwich-Position so stark an den Kräften zehrt. Diese Klarheit verändert das Selbstbild: Nicht „Ich halte das nicht mehr aus“, sondern „Ich folge einem alten Muster, das heute nicht mehr passend ist.“


Was danach möglich wird: Konkrete Veränderungsräume

Wenn die Spannungsfelder sichtbar sind, entstehen stabile Handlungsoptionen. Beispiele für typische Coaching-Ergebnisse:

  • Neuordnung der Prioritäten: Was ist mein Verantwortungsbereich, was nicht?

  • Grenzsetzung gegenüber oben: realistische Ressourcenverhandlungen, klare Zielklärung.

  • Stärkung der Führung nach unten: klare Kommunikation, Rollenklärung, Verantwortungsdelegation.

  • Entlastung der eigenen Rolle: Reduktion perfektionistischer Muster, Neujustierung der Erwartungen an sich selbst.

  • Stabilisierung des Systems: Routinen für Selbstführung, Belastungsindikatoren, Energietracker.

Am Ende wirkt die Führungskraft nicht „härter“, sondern klarer: Die Energie, die vorher ins Aushalten ging, fließt wieder ins Gestalten.


Fazit: Sandwich-Führung ist kein persönliches Problem – sondern ein strukturelles

Die mittlere Leitungsebene trägt die höchste Belastung im Unternehmen: Sie vermittelt, übersetzt, balanciert und hält Spannungen aus, die systemisch unvermeidbar sind.

Krisen in dieser Funktion sind kein Zeichen von Schwäche – sondern ein Hinweis darauf, dass das System neu geordnet werden muss.

Professionelles Coaching unterstützt dabei:

  • Spannungen sichtbar zu machen,

  • Loyalitäten neu zu sortieren,

  • alte Muster zu verstehen,

  • Entscheidungen tragfähig zu treffen.

So wird aus einer Überforderungssituation wieder eine Führungsposition – klar, handlungsfähig, stabil.


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