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Berge

Lästernde Kollegen

Aktualisiert: 17. Nov.


Lästernde Kollegen: Warum es passiert – und wie Führungskräfte, Teams und Betroffene souverän damit umgehen können


Lästernde Kollegen ist eines der häufigsten Konfliktthemen in Unternehmen. Und es ist eines der am meisten gegoogelten, weil die Situation überall vorkommt: in Büros, Werkstätten, Verwaltungen, Kliniken, sozialen Einrichtungen und politischen Organisationen. Es wirkt harmlos, manchmal sogar verbindend – und entfaltet dennoch eine zerstörerische Kraft, die Teams dauerhaft schädigen kann.


In meiner Coaching- und Führungspraxis begegnet mir dieses Thema immer wieder. Und selten geht es tatsächlich „nur“ ums Lästern. Meist zeigt sich dahinter etwas viel Tieferes: ungelöste Spannungen, unklare Rollen, fehlende Kommunikation, Überforderung oder Angst. Wenn Sie nun externe Unterstützung benötigen, bin ich für Sie da. Sprechen Sie mich an.


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Warum lästern Menschen überhaupt? Welche Funktion erfüllt es im Team? Und vor allem: Wie geht man professionell damit um?


1. Was hinter Lästern wirklich steckt – psychologisch und systemisch

Lästern erfüllt aus Sicht der Gruppenpsychologie mehrere Funktionen:

📌 1. Zugehörigkeit schaffen

Wer lästert, sucht oft Verbündete. Das „Wir gegen ihn/sie“ erzeugt künstliche Nähe. Das Problem: Es stärkt Beziehungen auf Kosten anderer.

📌 2. Druck abbauen

Lästern ist oft ein Ventil für Stress, Überlastung oder Frustration. Nur: Anstatt Ursachen zu klären, entsteht eine Negativspirale.

📌 3. Konflikten ausweichen

Viele Menschen scheuen direkte Kommunikation. Lästern erlaubt, Emotionen zu äußern, ohne das Risiko einer echten Auseinandersetzung. Dazu mehr auch im Artikel "Angst vor Eskalation".

📌 4. Rollen und Macht klären – aber verdeckt

Häufig geht es in Wahrheit um:

  • Anerkennung

  • Einfluss

  • Gerechtigkeit

  • Verteilung von Aufgaben

  • Führungsschwäche

  • oder unklare Prioritäten

Lästern ist also selten das Problem. Es ist ein Symptom.


2. Warum Lästern Teams nachhaltig schädigt

Die Auswirkungen sind oft unterschätzt:

  • Vertrauen bricht – Teams verlieren psychologische Sicherheit.

  • Leistung sinkt – Energie fließt in Nebenkriegsschauplätze.

  • Fehlerkultur verschlechtert sich – aus Angst entsteht Schweigen.

  • Mitarbeitende kündigen – innerlich oder tatsächlich.

  • Führung verliert Autorität – wenn nichts passiert, entsteht Ohnmacht.

  • Gerüchte verdrängen Fakten – Entscheidungen werden torpediert.

In manchen Teams entsteht sogar eine Parallelkommunikation, die die formale Struktur ersetzt. Dann wird aus Lästern eine Schattenorganisation.


3. Wie Führungskräfte professionell reagieren sollten

Lästern ist eine Führungsaufgabe – aber keine, die man mit Verboten lösen kann. Es braucht Klarheit, Haltung und Konsequenz.

🧭 A) Erst verstehen, dann handeln

Bevor eingegriffen wird, sollte geklärt werden:

  • Was genau wird gesagt?

  • Wer ist beteiligt?

  • Was ist der Auslöser?

  • Welches Bedürfnis steckt dahinter?

🧭 B) Lästern nicht normalisieren

Sätze wie „Das ist halt menschlich“ sind gefährlich. Menschlich ja – aber nicht harmlos.

🧭 C) Klar kommunizieren

Eine Führungskraft muss deutlich machen: „Wir reden mit Menschen, nicht über sie.“

🧭 D) Ursache adressieren

Typische Auslöser, die Führung klären kann:

  • ungerechte Arbeitsverteilung

  • unklare Rollen

  • Überlastung

  • diffuse Prioritäten

  • fehlende Feedbackkultur

🧭 E) Grenzen ziehen

Lästern wird nicht durch Moral, sondern durch Konsequenz beendet.


4. Was Betroffene tun können – ohne sich zu verbiegen

Betroffene geraten oft in eine Ohnmachtsposition. Zwei Hinweise sind zentral:

💠 1. Niemals allein verteidigen

Sich zu erklären, wirkt selten. Es braucht Struktur oder Moderation.

💠 2. Nicht in den Gegenangriff gehen

Dies verschärft das System und bestätigt die Dynamik.

💠 3. Klare, ruhige Statements setzen

„Ich möchte, dass wir das direkt miteinander klären.“ „Bitte sagt mir, wenn euch etwas stört.“

💠 4. Unterstützung einfordern

Bei Führung, Personalstellen oder externen Moderatoren.


5. Warum ausgerechnet dieses Thema so häufig gegoogelt wird

Lästern trifft einen empfindlichen Punkt: die soziale Integrität. Menschen wollen:

Wenn dieses Grundbedürfnis verletzt wird, entsteht hoher Leidensdruck — privat wie beruflich. Daher suchen so viele Menschen nach diesem Thema: „Was tun, wenn Kollegen lästern?“


6. Wie Coaching bei diesem Thema wirklich hilft

Coaching ist hier kein „Gespräch über Gefühle“. Es ist ein professioneller Prozess, der wirkt auf:

🔍 1. Selbstwahrnehmung

Wie wirke ich im Team? Welche Muster vermeide ich? Wie grenze ich mich professionell ab?

📐 2. Klarheit in der Rolle

Gerade Führungskräfte lernen zu unterscheiden:

  • Was ist meine Verantwortung?

  • Was gehört nicht zu meinem Auftrag?

  • Wo brauche ich Rückendeckung?

🧭 3. Kommunikationsstrategien

Nicht ausweichend. Nicht konfrontativ. Sondern klar, souverän, verbindlich.

🎯 4. Systemverständnis

Lästern ist ein Beziehungsmuster, kein individuelles Fehlverhalten. Coaching zeigt, wie das System verändert wird, nicht nur das Verhalten Einzelner.


Fazit: Lästern verschwindet nicht durch Schweigen – sondern durch Klarheit


Lästern ist ein Hinweis – nicht auf schlechte Menschen, sondern auf eine gestörte Kommunikationsstruktur. Es zeigt, dass etwas Unausgesprochenes im Raum steht. Und es zeigt, dass Führung und Team gemeinsam eine neue Kultur entwickeln müssen.

Wenn Sie als Führungskraft, Teamverantwortlicher, Personalstelle oder betroffene Person Unterstützung möchten — zum Beispiel durch:

  • Coaching von Führungspersonen,

  • Teamentwicklung oder

  • Konfliktmoderation

dann begleite ich Sie gern.


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